Gut gerüstet für den Ernstfall
Wilke und Mittelstädt informieren sich über neue Möglichkeiten zur Vorbeugung und Bekämpfung von Waldbränden
- Erschienen am - PresemitteilungDie Waldbrandsaison in Brandenburg ist bereits in vollem Gang – dank der Beschaffungen aus dem Brandenburg-Paket können die zuständigen Stellen auf moderne Einsatztechnik, die unter anderem auch zur Vorbeugung und Bekämpfung von Waldbränden dient, zurückgreifen. Rund 47 Millionen Euro wurden investiert. Innenminister René Wilke und Forstministerin Hanka Mittelstädt haben sich heute in Wünsdorf (Landkreis Teltow-Fläming) über die neuen Möglichkeiten informiert. Beide besuchten das neuerrichtete Katastrophenschutzwarmlager und besichtigten kürzlich beschaffte Sonder- und Einsatztechnik. In der Waldbrandzentrale Süd informierten sie sich anschließend über die aktuelle Waldbrandlage.
Wilke: „Die Investitionen zeigen einmal mehr, welchen Stellenwert der Brand- und Katastrophen-schutz in Brandenburg hat. Durch die Beschaffungen wird nicht nur die Sicherheit der Menschen erhöht, die spezielle Technik ermöglicht auch effizientere Einsätze. Sowohl für den Eigenschutz der Kameradinnen und Kameraden als auch bei der Bekämpfung von CBRN-Vorfällen und der Bewältigung von Waldbrandlagen in Brandenburgs kampfmittelbelasteten Wäldern ist die beschaffte Spezialtechnik ein herausragender Gewinn. Diese größte Investition in den Brand- und Katastrophenschutz seit Jahrzehnten hat auch bundesweit Maßstäbe gesetzt. Darauf können wir zu Recht stolz sein.“
Mittelstädt: „Die zwei Waldbrandzentralen in Wünsdorf und in Eberswalde überwachen den Wald und scannen Rauchsäulen. Die schnellstmögliche Alarmierung der Leitstellen und der Feuerwehren ist das A und O der erfolgreichen Brandbekämpfung. Jeder Waldbrand fängt als kleines Bodenfeuer an und kann nach der Erkennung und Meldung schnell bekämpft werden bevor er sich ausbreitet und zum Vollfeuer wird. In diesem Jahr hatten wir bereits 175 Waldbrände mit einer Gesamtfläche von 43 Hektar auf die wir schnell reagieren konnten. Dies zeigt die Überwachung und Alarmierung funktioniert sehr gut.“
Für den zivilen Bevölkerungsschutz entstand im Auftrag des Landes Brandenburg ein Katastrophenschutzwarmlager. Es dient zur Lagerung verschiedenster Ausrüstungen für die Katastrophenbewältigung und ist als Warmlager auch dazu geeignet, Medikamente und technische Komponenten, die frostempfindlich sind, sicher zu lagern und für den Ernstfall vorzuhalten. Das Land unterstützt damit insbesondere die Landkreise und Kommunen, als sogenannte untere Katastrophenschutzbehörden, in der Wahrnehmung der Pflichten zur Bewältigung von Krisensituationen und Bedrohungsszenarien. Den Bau des Katastrophenschutzwarmlagers hat der Brandenburgische Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB) gemanagt.
Sven Stolpe, kaufmännischer Geschäftsführer des BLB: „Aufgrund der aktuellen geopolitischen und klimafaktorischen Rahmenbedingungen ist der Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger im Katastrophenfall eine der wichtigsten Aufgaben unserer Landesverwaltung. Mit dem Bau des neuen Katastrophenschutzwarmlagers in einer Rekordzeit von nur gut einem Jahr hat sich der BLB dieser wichtigen Aufgabe erfolgreich gestellt. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben hier eine herausragende Leistung erbracht. Das neue Warmlager bietet auf einer Fläche von gut 4.000 Quadratmetern die Möglichkeit wichtige Ausrüstungen, Technik und Medikamente für den Ernstfall zu lagern. In Abstimmung mit der LSTE und unter Berücksichtigung der konkreten Bedarfe haben wir professionellste Bedingungen für die Lagerung, Kommissionierung sowie den Zugriff auf das Equipment im Katastrophenfall geschaffen.“
Mehr Informationen dazu finden Sie hier: Katastrophenschutzwarmlager sowie im Bauportfolio Katastrophenschutzlager Land Brandenburg.
Die Sonder- und Einsatztechnik umfasst zahlreiche Komponenten, unter anderem:
- Unbemannte Landfahrzeuge MV-4 und MVF-5, die in schwer zugänglichem Gelände eingesetzt werden können. Der ferngesteuerte Einsatz ermöglicht den Einsatzkräften im Waldbrandeinsatz Eigenschutz.
- Geschütztes Führungs-, Mess- und Löschfahrzeug, das bei Wald- und Vegetationsbränden sowie Chemisch Biologisch Radioaktiven Nuklearen (CBRN) Lagen einen erhöhten Ei-genschutz ermöglicht.
- Hochleistungslöschwasserfördersystem (AB HFS), welches dazu dient, große Mengen an Löschwasser über lange Strecken zu transportieren, um Brände effektiv zu bekämpfen.
- Anhänger für Sanitär, Kühlung und Netzersatzanlagen, um Einsätze autark versorgen zu können.
Heinz Rudolph, Leiter der Landesfeuerwehrschule und Technischen Einrichtung (LSTE): „Mit der jüngst beschafften Sonder- und Einsatztechnik hat das Land neue, sehr wertvolle Fähigkeiten hinzugewonnen, die sich insbesondere bei Großwaldbränden und anderen Langzeitereignissen mit Ge-fahrstoffen auszahlen werden. So können die Landkreise wirkungsvoll dabei unterstützt werden, den Einsatzerfolg noch schneller zu erzielen und die Sicherheit der Einsatzkräfte wesentlich zu erhöhen.“
Mehr Informationen dazu finden Sie hier: Sonder- und Einsatztechnik
Die Waldbrandzentrale Süd befindet sich in Wünsdorf und ist eine von zwei vom Landesbetrieb Forst Brandenburg (LFB) betriebenen Einrichtungen zur Waldbrandüberwachung in Brandenburg. Seit 2021 werden dort eingehende Sensordaten der 106 Überwachungskameras von geschultem Forstpersonal ausgewertet. Die Modernisierung des Systems erfolgte durch technologische Fortschritte in der Raucherkennung, Softwareentwicklung und Datenübertragung. Ziel ist eine schnellere Lokalisierung von Bränden und sofortige Meldung an Feuerwehr und Rettungsdienst. Die Systeme an beiden Standorten wurden mit EU-Fördermitteln sowie Landesmitteln finanziert, wobei 4,2 Millionen Euro über die Investitionsbank des Landes bereitgestellt wurden.
Für einen besseren Waldbrandschutz investiert das Land Brandenburg zudem in den Bau von Löschwasserbrunnen. Im vergangenen Jahr waren 23 neue Brunnen sowohl in Privat- als auch Körperschaftswäldern in Betrieb genommen worden. Dafür stellte das Land über 600.000 Euro Fördermittel zur Verfügung. In diesem Jahr sollen weitere Löschwasserbrunnen gebaut werden.
Raimund Engel, Waldbrandschutzbeauftragter des Landes Brandenburg: „Bereits vor 20 Jahren hat Brandenburg die Waldbrandfrüherkennung mit Feuerwachtürmen durch eine moderne Sensortechnik umgestellt. Seitdem konnte die durchschnittliche Brandfläche deutlich reduziert werden. Die frühzeitige Erkennung eines Waldbrandes ist entscheidend über das Schadensausmaß und die Dauer des Einsatzes. Hier kommt es auf jede Minute an. Wesentliche Hilfestellung für die Einsatzkräfte ist dabei auch die durch den Landesbetrieb Forst Brandenburg in 2025 neu veröffentlichte Waldbrandeinsatzkarte. Die Karte enthält umfassende Informationen zum Wegenetz im Wald, zur Löschwasserversorgung und den waldbaulichen Präventionsmaßnahmen.“
Originalcontent Ministerium des Inneren und für Kommunales