Herberge für Flüchtlingsfamilien und -kinder
Baumaßnahmen für zweites Familienhaus in Eisenhüttenstadt verlaufen nach Plan
- Erschienen amDas zweite Familienhaus auf dem Gelände der Zentralen Ausländerbehörde (ZABH) in der Poststraße in Eisenhüttenstadt wird planmäßig zum Jahresende 2017 fertiggestellt werden. Davon konnten sich die Gäste bereits heute, am 23. November 2016 auf dem Richtfest überzeugen. Unter der Regie des Brandenburgischen Landesbetriebes für Liegenschaften und Bauen (BLB) entsteht für rund 6,2 Millionen Euro ein weiterer Neubau, in dem hauptsächlich Familien mit Kindern vorübergehend Unterkunft finden werden.
Wohnlich und wirtschaftlich
Der viergeschossige Kompaktbau mit seinem quadratischen Grundriss ist mit dem ersten Familienhaus nahezu identisch. „Geändert hat sich lediglich die Platzaufteilung“, führt BLB-Projektleiter Heiko Winckler dazu aus. „Zugunsten von Räumen für Sozialarbeiter und einem Lagerraum wurde auf sechs Wohnräume verzichtet“. Insgesamt lassen sich so 219 Asyl suchende Menschen in dem neuen Familienhaus beherbergen. „Sicherheit, Funktionalität und Wohnlichkeit sind bei diesem Projekt besonders wichtig“, unterstreicht Norbert John, technischer Geschäftsführer des BLB die Charakteristika des Neubaus. „Die Architekten haben zum Beispiel bei ihrem Entwurf darauf geachtet, dass auch kleineren Kindern der Blick aus dem Fenster nicht verwehrt wird. Die Höhe der Brüstung ist deutlich tiefer“, erläutert John. Um den Lichthof gruppieren sich die Gemeinschaftsräume, wie Freizeit- und Fernsehräume, Teeküchen, ein Fitnessraum und ein Kinderspielzimmer. Die Wohnräume orientieren sich nach außen.
Ein weiteres Hauptaugenmerk bei der Bauausführung ist die barrierefreie Nutzung. Ein Aufzug verbindet die beiden Familienhäuser. Sämtliche Flure und Wohnräume in allen Geschossen sind problemlos auch mit dem Rollstuhl zu erreichen und zu nutzen. Piktogramme und ein Farbsystem sollen dabei helfen, Sprachbarrieren abzubauen und die Orientierung im Gebäude zu erleichtern. So sind beispielsweise alle Türen von Wohnräumen gelb, die der Waschräume und Toiletten blau.
Der Neubau punktet auch bei wirtschaftlichen Aspekten. Der Energieverbrauch reduziert sich auf weniger als ein Zehntel im Vergleich zur temporären Unterbringung von Menschen in Containern. Dadurch können langfristig Unterhaltskosten minimiert werden.
Das ZABH-Gelände wird weiter entwickelt
Im Dezember 2015 wurde die Modernisierung des Männerhauses, der Neubau des ersten Familienhauses und der Neubau der Röntgenmodulanlage fertiggestellt. Aktuell laufen neben dem Bau des zweiten Familienhauses weitere Sanierungsmaßnahmen auf dem Gelände der ZABH. Ausgebaut, verbessert und angepasst werden zum Beispiel derzeitig die Gemeinschaftsküche, Fahrstraßen, Wegeführungen, Müllplätze, Toranlagen, das Leerrohrsystem, die Wärme- und Stromversorgung oder das Leitsystem und die Außenbeleuchtung. Geplant ist außerdem eine Spielplatzanlage in unmittelbarer Nähe der beiden Familienhäuser.
„Wir haben weiterhin alle Hände voll zu tun, das Gelände während des laufenden Betriebs zu sanieren und weiterzuentwickeln. Dabei die Bedürfnisse der Asyl suchenden Menschen und die Schicksale jedes Einzelnen nicht aus den Augen zu verlieren, ist die große Herausforderung“, betont Norbert John.
Neubau des zweiten Familienhauses der Zentralen Ausländerbehörde in Eisenhüttenstadt
Bauherr: BLB im Auftrag des Landes Brandenburg
Architekten: Keller Architekten GmbH, Cottbus
Nutzung: viergeschossiger Kompaktbau als Familienhaus mit um den Lichthof gruppierten Gemeinschaftsräumen, wie Freizeit- und Fernsehräumen, Teeküchen, einem Fitnessraum und einem Kinderspielzimmer und nach außen orientierten Wohnräumen, 34 4-Bettzimmern, 15 3-Bettzimmern, 19 2-Bettzimmern, zusätzlich Lager- und Büroräumen für die Sozialarbeit
Ort: Zentrale Ausländerbehörde des Landes Brandenburg in Eisenhüttenstadt, Poststraße 72
Maße: nahezu quadratischer Grundriss 29 x 29 Meter
Nutzfläche: 1.853 Quadratmeter
Bruttogeschossfläche: 3.141 Quadratmeter
Bauzeit: von Februar 2016 bis voraussichtlich Ende Dezember 2017
Baukosten: 6,2 Millionen Euro
Über den BLB
Der Brandenburgische Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB) ist der zentrale Partner für die Landesverwaltung Brandenburg bei den Themen Liegenschafts-, Gebäude- und Baumanagement. Als Eigentümer bewirtschaftet er große Teile des Liegenschaftsvermögens des Landes und ist gleichzeitig serviceorientierter Vermieter. Für die Kunden im Land Brandenburg, von der Staatskanzlei über das Justizministerium bis zum Forstamt, für den Bund und bei besonderem Landesinteresse auch für Dritte managt der BLB Bauprojekte. Weiterhin organisiert er den Fuhrpark der allgemeinen Landesverwaltung Brandenburgs. Durch eine optimale Bewirtschaftung und Verwertung aller Liegenschaften sowie durch die effiziente Planung des Fuhrparks leistet der BLB einen aktiven Beitrag zur Entlastung des öffentlichen Haushalts des Landes Brandenburg.
Weitere Informationen unter www.blb.brandenburg.de