Finanzministerium und Liegenschaftsbetrieb starten Alltagstest für alternative Antriebe

Beschäftigte des Ministeriums fahren E- und Hybrid-Autos zur Probe

- Erschienen am 21.08.2017
Norbert John übergibt Christian Görke E-Auto Foto: Ulrike Rehberg-BLB

PotsdamFinanzminister Christian Görke hat heute zwei neue Fahrzeuge mit alternativen Antrieben für Dienstfahrten seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Empfang genommen. Der technische Geschäftsführer des Brandenburgischen Landesbetriebes für Liegenschaften und Bauen (BLB), Norbert John, überreichte ihm symbolisch die Fahrzeugpapiere für ein reines E-Auto sowie einen Plug-In-Hybrid, der mit Strom und Benzin fährt. Die beiden Fahrzeuge stehen nun an zwei Ladesäulen auf der Liegenschaft in der Heinrich-Mann-Allee 107 für Dienstfahrten bereit. Damit startet der BLB, der den Fuhrpark der allgemeinen Landesverwaltung Brandenburgs organisiert, ein zweijähriges Pilotprojekt.

Nutzerakzeptanz und Wirtschaftlichkeit im Fokus

„Wir wollen verschiedene Fahrzeuge mit alternativem Antrieb auf ihre Alltagstauglichkeit testen“, erläutert Norbert John das Ziel des Projektes. „Welche Voraussetzungen sind für die Einführung solcher Autos im Fuhrpark der Landesverwaltung in einem Flächenland wie Brandenburg notwendig? Diese Frage wollen wir mit den Ergebnissen des Projektes beantworten können“, so John weiter. Um Erkenntnisse über die Praxistauglichkeit der Fahrzeuge zu erlangen, sei besonders die intensive Nutzung wichtig. Wie groß sind die Reichweiten beim täglichen Einsatz mit verschiedenen Fahrern? Ist das Aufladen der Fahrzeuge praktikabel? Reicht die Ladezeit für den nächsten Nutzer? Wirft die Bedienung der Fahrzeuge viele Fragen auf? Neben diesen konkreten Daten zu den Reichweiten, Ladezyklen, der Ladedauer, Nutzerfreundlichkeit und Nutzerakzeptanz geht es bei dem Pilotprojekt auch um die Ermittlung, wie wirtschaftlich der Einsatz der Fahrzeuge ist. Die Voraussetzungen für einen effizienten, alltäglichen Betrieb, wie die Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur, sollen ermittelt werden.

Eine Ladesäule kostet zum Beispiel aktuell 17.000 Euro. Getankt wird 100 Prozent Ökostrom. „Seit dem 1. Januar 2014 werden sämtliche Behörden, Hochschulen und weitere öffentliche Einrichtungen des Landes Brandenburg zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien beliefert“, erläuterte Finanzminister Christian Görke. „Wir sind sehr daran interessiert, herauszufinden, ob sich Elektrofahrzeuge in der Fuhrpark-Praxis bewähren und unterstützen gerne dieses Projekt des BLB“, betonte Christian Görke. „Unsere Kolleginnen und Kollegen haben daher keine Wahl“, sagte schmunzelnd der Finanzminister. „Bei der Buchung eines Fahrzeuges für ihre Dienstfahrt, kommen sie nun nicht mehr um ein E- oder Hybrid-Auto herum“, so Görke weiter. Die Nutzervielfallt mit unterschiedlichen Bedingungen während der Fahrten ist besonders wichtig, um belastbare Daten zu gewinnen. Die Werte der Fahrzeuge reagieren stark auf unterschiedliche Fahrweisen oder auch das Einschalten der Heizung oder Klimaanlage. Nach jeder Fahrt kann deshalb von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Finanzministeriums ein Fragebogen auf freiwilliger Basis ausgefüllt werden. Erfasst werden Faktoren, wie Außentemperatur, zusätzliche Verbrauchsquellen, wie Scheibenwischer oder Radio etc.

Test von verschiedenen Antrieben

Auch das Brandenburger Wirtschaftsministerium wird in einigen Wochen die gleichen Fahrzeuge wie das Ministerium der Finanzen zur Verfügung gestellt bekommen. Der Test umfasst außerdem den Einsatz eines weiteren Elektrofahrzeugs von einem anderen Hersteller für den Kurierdienst in Cottbus sowie zwei mit Erdgas betriebene Autos für den Kurierdienst in Potsdam. Neben den Daten aus den Fragebögen der Beschäftigten des Finanzministeriums erfolgt die Auswertung der Ergebnisse mit Hilfe einer professionellen Software, die die gefahrenen Kilometer, den Strom- und Kraftstoffverbrauch und andere Fahrtdaten automatisch erfasst.

„Nach zwei Jahren liegt uns dann eine Kosten-Nutzen-Analyse vor, auf deren Grundlage wir planen können, ob und wann eine sukzessive Umstellung der Fahrzeugflotte auf alternative Antriebsformen sinnvoll erscheint. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse“, resümierte Norbert John.

BLB-Fuhrpark – Zahlen und Fakten (Stand 08.08.2017)

  • Gesamt 176 Fahrzeuge: davon 173 Leasingfahrzeuge (erfüllen Abgasnorm Euro 6) und drei Fahrzeuge im Eigentum
  • 162 Pkw und 14 Nutzfahrzeuge
  • Zwei Elektro-Fahrzeuge, ein Plug-In-Hybrid-Fahrzeug, zwei Erdgas-Fahrzeuge, ein Benzin-Fahrzeug, 170 Diesel-Fahrzeuge
  • 22 Mitarbeiter, davon 5 in der Verwaltung/Disposition und 17 Fahrer
  • EMAS-Zertifizierung (Umweltzertifizierung nach dem Gütesiegel der Europäischen Union, www.emas.de)

Über den BLB

Der Brandenburgische Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB) ist der zentrale Partner für die Landesverwaltung Brandenburg bei den Themen Liegenschafts-, Gebäude- und Baumanagement. Als Eigentümer bewirtschaftet er große Teile des Liegenschaftsvermögens des Landes und ist gleichzeitig serviceorientierter Vermieter. Für die Kunden im Land Brandenburg, von der Staatskanzlei über das Justizministerium bis zum Forstamt, für den Bund und bei besonderem Landesinteresse auch für Dritte managt der BLB Bauprojekte. Weiterhin organisiert er den Fuhrpark der allgemeinen Landesverwaltung Brandenburgs. Durch eine optimale Bewirtschaftung und Verwertung aller Liegenschaften sowie durch die effiziente Planung des Fuhrparks leistet der BLB einen aktiven Beitrag zur Entlastung des öffentlichen Haushalts des Landes Brandenburg.
Weitere Informationen unter www.blb.brandenburg.de