Wetterboulevard lädt zu Gesprächen ein

Richtfest beim Neubau der Niederlassung Potsdam des DWD

- Erschienen am 04.04.2019
v. l. n. r.: Hans Moser, Ronald Pienkny, Ralf Poss, Henning von Wedemeyer, Mike Schubert, Gerhard Adrian beim symbolischen Einschlagen der letzten Nägel Foto: Ulrike Rehberg-BLB

Potsdam – Bei Wind und Wetter wurde gebaut und so lud ein halbes Jahr nach der Grundsteinlegung der Brandenburgische Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB) am 4. April 2019 zum Richtfest in die Michendorfer Chaussee 23. Im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland managt der BLB hier im Potsdamer Forst den Neubau der Niederlassung Potsdam des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Der sechsteilige Baukomplex soll im Sommer 2021 planmäßig fertiggestellt und im Anschluss an den DWD übergeben werden. Der Umzug der rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in das neue Domizil ist nach der Inbetriebnahme und Endausstattung ab dem Frühjahr 2022 vorgesehen. Rund 37 Millionen Euro sind vom Bundesfinanzministerium im Haushalt für die Baumaßnahme eingestellt.

Ralf Poss, Unterabteilungsleiter Bundesbauten im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) betonte: „Mit seinen Bauwerken steht der Bund als Vorbild im Blick der Öffentlichkeit. Vorbildhaftes Bauen und gute Architektur liegen uns am Herzen. Am heutigen Richtfest können wir die gelungene konzeptionelle Entwicklung der Liegenschaft des DWD in Potsdam feiern und ihre konsequente Umsetzung. Dieses attraktive Gebäude wird dem DWD einen angemessenen Rahmen für seine wertvolle Arbeit bieten.“

Prof. Dr.-Ing. Hans Moser, Referatsleiter Meteorologie DWD und Erdbeobachtung im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) unterstrich: „Der DWD, die Meteorologie, und die Landeshauptstadt Potsdam sind seit langer Zeit eng miteinander verbunden. Mit der Entscheidung zum Neubau der Niederlassung Potsdam und dem heutigen Richtfest wird diese Tradition noch einmal durch den DWD und das BMVI bekräftigt. Die meteorologischen Leistungen des DWD waren, sind und werden auch weiterhin wichtige Bestandteile für unser aller Wohlbefinden und unsere Sicherheit hier in Brandenburg und darüber hinaus sein.“

Prof. Dr. Gerhard Adrian, Präsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erklärte: „Mit dem Neubau setzen wir nicht nur die lange meteorologische Tradition in Potsdam fort, die schon 1842 mit ersten regelmäßigen Wetterbeobachtungen begann. Wir stärken damit auch unseren Standort, nach Offenbach und Hamburg der drittgrößte. Durch diese Investition unseres Ministeriums können wir in Potsdam zukunftsfähige Arbeitsplätze erhalten und anbieten. Neben der Wettervorhersage und der Herausgabe von Warnungen, gehören auch klimatologische Dienstleistungen oder die Entwicklung des meteorologischen Arbeitsplatzsystems Ninjo zu den gesetzlichen Aufgaben der Kolleginnen und Kollegen an der Niederlassung hier. Wir freuen uns alle schon sehr auf den fertigen Neubau, der, wie mir versichert wurde, planmäßig im Sommer 2022 bezogen werden soll. Dann sind alle Beschäftigen wieder an einem Standort vereint.“

Dr. Ronald Pienkny, Staatssekretär des Ministeriums der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MdJEV), der den für Landesbauten zuständigen Finanzminister des Landes Christian Görke vertrat, sagte: „Die Neubaumaßnahme mit derzeit 36.738.000 Euro ist neben dem Neubau des Bundespolizeipräsidiums in der Landeshauptstadt die zweitgrößte Bundesbaumaßnahme im Land Brandenburg. Mich freut, dass alles gut im Zeitplan liegt und auch die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Potsdam offensichtlich funktioniert und – dass trotz europaweiter Vergabe – bisher ein Großteil der Bauleistungen im Wirtschaftsraum Berlin-Brandenburg vergeben werden konnte.“

Der Hauptgebäudekomplex ist in einen eingeschossigen, zweigeschossigen und dreigeschossigen Baukörper gestaffelt. Die in Naturtönen gehaltene Fassade korrespondiert harmonisch mit dem angrenzenden Wald. Hier befinden sich die Büros, Labore und Lagerflächen, Service und Logistik sowie das hochmoderne Rechenzentrum. Dabei sind die permanenten Arbeitsplätze so angeordnet, dass sie sich an den Außenseiten befinden und die Beschäftigten von der uneingeschränkten Sicht ins Grüne profitieren. Räume, die nicht ständig genutzt werden, sind im Gebäudekern untergebracht. Generell folgt die Organisation des Gebäudes dem Prinzip der kurzen Wege. Im Erdgeschoss verbindet ein großzügiger Gang, der als „Wetterboulevard“ bezeichnet wird, die Baukörper miteinander sowie mit dem Außenbereich. Hier treffen sich die Kolleginnen und Kollegen und kommen ebenso mit Besuchern ins Gespräch. Der „Wetterboulevard“ wird so zum zentralen Kommunikationsraum. Weiterhin erschließt er Kantine, Konferenzbereiche, Innenhof und Vorplatz. In der Verlängerung des „Wetterboulevards“ nach Süden befindet sich ein freistehender Antennenturm. An der östlichen Grundstücksgrenze werden Carports für Messfahrzeuge inklusive Werkstattgebäude entstehen. An der westlichen Grundstücksgrenze wird ein kleines Technikgebäude errichtet. Im Außenbereich sind zudem Messfelder angeordnet, über verschiedene Messgeräte werden hier vom DWD klimatische Daten erfasst.

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Neubau der Niederlassung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Potsdam

Bauherr: Bundesrepublik Deutschland vertreten durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) vertreten durch den Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB)
Architekten: TRU Architekten Part mbB, Berlin
Nutzung: Neubaukomplex aus sechs Bauteilen (Organisationseinheiten (Büros, Labore), Service und Logistik, Rechenzentrum, Antennenturm, Garagenkomplex, Technik)
Ort: Potsdam, Michendorfer Chaussee 23
Bebaute Fläche: 5.368 Quadratmeter
Nettogrundfläche: 9.808 Quadratmeter
Bruttogrundfläche: 10.919 Quadratmeter
Bauzeit Neubau: Mai 2018 bis August 2021
Baukosten: 36,74 Millionen Euro

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Über den BLB
Der Brandenburgische Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB) ist der zentrale Partner für die Landesverwaltung Brandenburg bei den Themen Liegenschafts-, Gebäude- und Baumanagement. Als Eigentümer bewirtschaftet er große Teile des Liegenschaftsvermögens des Landes und ist gleichzeitig serviceorientierter Vermieter. Für die Kunden im Land Brandenburg, von der Staatskanzlei über das Justizministerium bis zum Forstamt, für den Bund und bei besonderem Landesinteresse auch für Dritte managt der BLB Bauprojekte. Weiterhin organisiert er den Fuhrpark der allgemeinen Landesverwaltung Brandenburgs. Durch eine optimale Bewirtschaftung und Verwertung aller Liegenschaften sowie durch die effiziente Planung des Fuhrparks leistet der BLB einen aktiven Beitrag zur Entlastung des öffentlichen Haushalts des Landes Brandenburg.
Weitere Informationen unter www.blb.brandenburg.de.