Neubau Synagogenzentrum Potsdam

  • Bild: Synagogenzentrum Potsdam
    Foto: Maro Niemann, BLB
  • Bild: Synagogenzentrum Potsdam
    Foto: Maro Niemann, BLB
  • Bild: Synagogenzentrum Potsdam
    Foto: Maro Niemann, BLB
  • Bild: Synagogenzentrum Potsdam
    Foto: Maro Niemann, BLB
  • Bild: Synagogenzentrum Potsdam
    Foto: Maro Niemann, BLB
  • Bild: Synagogenzentrum Potsdam
    Foto: Maro Niemann, BLB
  • Bild: Synagogenzentrum Potsdam
    Foto: Maro Niemann, BLB
  • Bild: Synagogenzentrum Potsdam
    Foto: Maro Niemann, BLB
  • Bild: Synagogenzentrum Potsdam
    Foto: Maro Niemann, BLB
  • Bild: Baustelle Synagogenzentrum Potsdam
    Foto: Sebastian Rost, BLB
  • Bild: Baustelle Synagogenzentrum Potsdam
    Foto: Anne Frey, BLB
Synagogenzentrum Potsdam
Synagogenzentrum Potsdam
Synagogenzentrum Potsdam
Synagogenzentrum Potsdam
Synagogenzentrum Potsdam
Synagogenzentrum Potsdam
Synagogenzentrum Potsdam
Synagogenzentrum Potsdam
Synagogenzentrum Potsdam
Baustelle Synagogenzentrum Potsdam
Baustelle Synagogenzentrum Potsdam
  • Daten Synagogenzentrum
    Bauherr BLB im Auftrag des Landes Brandenburg
    Architekten Haberland Architekten BDA
    Ort Schloßstraße 8, 14467 Potsdam
    Grundsteinlegung 08.11.2021
    Richtfest 26.08.2022
    Übergabe an die ZWST 28.05.2024
    Offizielle Eröffnung durch die ZWST 04.07.2024
    Gesamtbaukosten 17.529.600 Euro
    Planungsdaten
    • Grundfläche des Grundstücks: 627 m²
    • Bruttogrundfläche Gebäude: 2.031 m²
    • Nutzfläche: 990 m²
    • Bruttorauminhalt: 10.799 m³

    Bauherr BLB im Auftrag des Landes Brandenburg
    Architekten Haberland Architekten BDA
    Ort Schloßstraße 8, 14467 Potsdam
    Grundsteinlegung 08.11.2021
    Richtfest 26.08.2022
    Übergabe an die ZWST 28.05.2024
    Offizielle Eröffnung durch die ZWST 04.07.2024
    Gesamtbaukosten 17.529.600 Euro
    Planungsdaten
    • Grundfläche des Grundstücks: 627 m²
    • Bruttogrundfläche Gebäude: 2.031 m²
    • Nutzfläche: 990 m²
    • Bruttorauminhalt: 10.799 m³

  • Projektbeschreibung

    Das Bauvorhaben wurde 2005 in einem Staatsvertrag des Landes Brandenburg mit dem jüdischen Landesverband vereinbart.

    Ende 2008 wurde ein begrenzt offener Realisierungswettbewerb europaweit zum Neubau einer Synagoge in der Potsdamer Mitte vom BLB ausgeschrieben. Einstimmiger Sieger wurde der Entwurf des Berliner Büros Jost Haberland. Die Planungen wurden bis zur Baugenehmigung und den ersten Ausschreibungen durchgeführt. Nach einem Streit innerhalb der jüdischen Gemeinden wurde 2011 vom damaligen Ministerpräsidenten ein Stopp der Realisierung verfügt.
    Nach einem Projektmoratorium wurde die Planung 2018 wiederaufgenommen. Nachdem trotz umfangreicher Abstimmungen und einem langjährigen Diskussionsprozess keine Einigung zwischen den jüdischen Gemeinden erzielt wurde, konnte Kultur- und Wissenschaftsministerin Manja Schüle die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) als Partnerin für den Bau und die spätere Trägerschaft des Synagogenzentrums gewinnen. Damit war der Weg frei für die Haushaltsunterlage-Bau (HU-Bau).

    Inhalt und Ziel des Projektes
    Mit dem Bau eines Jüdischen Synagogenzentrums wird für die jüdischen Gemeinden in Potsdam ein rituelles und kulturelles Zentrum geschaffen. Das neue Zentrum beinhaltet neben Gebetsräumen auch Begegnungsräume wie den Veranstaltungssaal und das Besuchercafé sowie Gemeinde- und Büroräume. Die enge Grundstückssituation und die Besonderheiten des Synagogenbaus bedingen eine vertikale Organisation und die Stapelung der Funktionen.

    Konstruktion
    Das Gemeindezentrum hat vier Obergeschosse und ist vollständig unterkellert. Das Gebäude wird als Stahlbetonkonstruktion hergestellt. Das Untergeschoss wurde als wasserundurchlässige Betonkonstruktion geplant, da das Gebäude circa 1,60 Meter im Grundwasser steht. Das Grundwasser musste während der Herstellung des Untergeschosses abgesenkt werden. Da die Gründungstiefe des Gebäudes unterhalb der Nachbarbebauungen liegt, war eine besondere Fundamentsicherung der Nachbargebäude erforderlich. Diese wurde durch ein erschütterungsfreies Düsenstrahlverfahren umgesetzt, um die vorhandene Bausubstanz zu schonen.

    Gestaltung
    Der Neubau der Synagogenzentrums liegt im historischen Zentrum der Stadt Potsdam. Das Gebäude ist Bestandteil der östlichen Neubebauung zwischen Friedrich-Ebert-Straße und der Straße Am Neuen Markt. Der Neubau fügt sich im Sinne eines Stadtbausteines, der den historischen Stadtgrundriss in Maßstab und Kubatur respektiert, in die städtebauliche Situation ein.
    Die Straßenfassade ist räumlich gestaffelt gestaltet. Der Synagogenraum ragt um einen Meter in den Straßenraum aus, um seine Bedeutung von außen ablesbar zu gestalten. Dagegen stuft sich der Gebäudeteil des Gemeindezentrums nach oben ab, um die Ecke zum Kabinetthaus freizustellen.
    Als Fassadenmaterial wurde sandfarbener Ziegel mit einer entsprechenden Fugenfarbe gewählt. Damit wird einerseits an die lokale brandenburgische Ziegelbauweise angeknüpft und andererseits die weltweite konfessionsübergreifende Bautradition des Sakralbaus mit Ziegeln aufgegriffen. Gegenüber den benachbarten Putzbauten, die den engeren Altstadtbereich prägen, formuliert die Synagoge damit einen architektonischen Autonomieanspruch, ohne das Gesamtensemble zu stören.
    Die Eingangssituation wird einladend durch einen zweigeschossigen Bogen gebildet. Dahinter befindet sich die notwendige Sicherheitsschleuse. Ein Foyer schließt sich unmittelbar an, durch das die Verteilung der Verkehre im Gebäude gesteuert werden. Räumlich verbunden mit dem Foyer ist der multifunktional konzipierte Veranstaltungssaal. Die Veranstaltungsfläche dient einerseits als Besuchercafé, andererseits als Vortragsraum. Beide Flächen können zu einem großen Vortrags- und Veranstaltungsraum räumlich zusammenfasst werden. Hier können vielfältige Veranstaltungen stattfinden. In räumlich enger Verbindung mit dem Besuchercafé steht die Küche. Sie ist gemäß jüdischer Speisegesetze in getrennte Bereiche für fleischige und milchige Speisen unterteilt.

    Im Untergeschoss befindet sich die Mikwe mit einem Tauchbad. Die Mikwe wird aus rituellen Gründen mit Regenwasser gespeist. Außerdem liegen im Untergeschoss der Jugendraum, der Umkleidebereich für die Küche, Räume für die Haustechnik sowie ein Lagerraum. Weiterhin ist hier die zentrale Toilettenanlage und Garderobe der Synagoge. 

    Im ersten Obergeschoss befindet sich der Synagogenraum, der als Zentralraum angelegt ist. Der dreigeschossige Raum wird über ein Glasdach mit Zenitlicht versorgt. Zusätzlich bilden sieben Bogenfenster den optischen Rahmen für das religiöse Zentrum des Baus. Um die Bima, das Vorlesepult für die Thorarollen, gruppieren sich die festinstallierten Sitzbänke. An der Rückseite des Raumes befindet sich vor einer ornamental gestalteten Wand der Thoraschrein. Integriert in den Synagogenraum ist die Frauenempore, die über das zweite Obergeschoss erschlossen ist. Die Synagoge kann von maximal 199 Personen gleichzeitig genutzt werden (149 Personen im 1. Obergeschoss und 50 Personen auf der Frauenempore).

    Im zweiten und dritten Obergeschoss liegen neben der Frauenempore ein Aktivitätsraum mit integrierter Teeküche, die Bibliothek, der Musikraum, der Kunstraum sowie Büros.

    Im vierten Obergeschoss ist das Verwaltungszentrum angeordnet. Hier befinden sich weitere Büroräume und ein Besprechungsraum. Auf der Dachterrasse finden religiöse Veranstaltungen wie z. B. das Laubhüttenfest statt.

    Besonderheiten
    Das nicht genutzte Flachdach hat eine extensive Dachbegrünung, eine naturnah angelegte Vegetation mit minimalem Pflegebedarf, erhalten.

    Das Bauvorhaben wurde 2005 in einem Staatsvertrag des Landes Brandenburg mit dem jüdischen Landesverband vereinbart.

    Ende 2008 wurde ein begrenzt offener Realisierungswettbewerb europaweit zum Neubau einer Synagoge in der Potsdamer Mitte vom BLB ausgeschrieben. Einstimmiger Sieger wurde der Entwurf des Berliner Büros Jost Haberland. Die Planungen wurden bis zur Baugenehmigung und den ersten Ausschreibungen durchgeführt. Nach einem Streit innerhalb der jüdischen Gemeinden wurde 2011 vom damaligen Ministerpräsidenten ein Stopp der Realisierung verfügt.
    Nach einem Projektmoratorium wurde die Planung 2018 wiederaufgenommen. Nachdem trotz umfangreicher Abstimmungen und einem langjährigen Diskussionsprozess keine Einigung zwischen den jüdischen Gemeinden erzielt wurde, konnte Kultur- und Wissenschaftsministerin Manja Schüle die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) als Partnerin für den Bau und die spätere Trägerschaft des Synagogenzentrums gewinnen. Damit war der Weg frei für die Haushaltsunterlage-Bau (HU-Bau).

    Inhalt und Ziel des Projektes
    Mit dem Bau eines Jüdischen Synagogenzentrums wird für die jüdischen Gemeinden in Potsdam ein rituelles und kulturelles Zentrum geschaffen. Das neue Zentrum beinhaltet neben Gebetsräumen auch Begegnungsräume wie den Veranstaltungssaal und das Besuchercafé sowie Gemeinde- und Büroräume. Die enge Grundstückssituation und die Besonderheiten des Synagogenbaus bedingen eine vertikale Organisation und die Stapelung der Funktionen.

    Konstruktion
    Das Gemeindezentrum hat vier Obergeschosse und ist vollständig unterkellert. Das Gebäude wird als Stahlbetonkonstruktion hergestellt. Das Untergeschoss wurde als wasserundurchlässige Betonkonstruktion geplant, da das Gebäude circa 1,60 Meter im Grundwasser steht. Das Grundwasser musste während der Herstellung des Untergeschosses abgesenkt werden. Da die Gründungstiefe des Gebäudes unterhalb der Nachbarbebauungen liegt, war eine besondere Fundamentsicherung der Nachbargebäude erforderlich. Diese wurde durch ein erschütterungsfreies Düsenstrahlverfahren umgesetzt, um die vorhandene Bausubstanz zu schonen.

    Gestaltung
    Der Neubau der Synagogenzentrums liegt im historischen Zentrum der Stadt Potsdam. Das Gebäude ist Bestandteil der östlichen Neubebauung zwischen Friedrich-Ebert-Straße und der Straße Am Neuen Markt. Der Neubau fügt sich im Sinne eines Stadtbausteines, der den historischen Stadtgrundriss in Maßstab und Kubatur respektiert, in die städtebauliche Situation ein.
    Die Straßenfassade ist räumlich gestaffelt gestaltet. Der Synagogenraum ragt um einen Meter in den Straßenraum aus, um seine Bedeutung von außen ablesbar zu gestalten. Dagegen stuft sich der Gebäudeteil des Gemeindezentrums nach oben ab, um die Ecke zum Kabinetthaus freizustellen.
    Als Fassadenmaterial wurde sandfarbener Ziegel mit einer entsprechenden Fugenfarbe gewählt. Damit wird einerseits an die lokale brandenburgische Ziegelbauweise angeknüpft und andererseits die weltweite konfessionsübergreifende Bautradition des Sakralbaus mit Ziegeln aufgegriffen. Gegenüber den benachbarten Putzbauten, die den engeren Altstadtbereich prägen, formuliert die Synagoge damit einen architektonischen Autonomieanspruch, ohne das Gesamtensemble zu stören.
    Die Eingangssituation wird einladend durch einen zweigeschossigen Bogen gebildet. Dahinter befindet sich die notwendige Sicherheitsschleuse. Ein Foyer schließt sich unmittelbar an, durch das die Verteilung der Verkehre im Gebäude gesteuert werden. Räumlich verbunden mit dem Foyer ist der multifunktional konzipierte Veranstaltungssaal. Die Veranstaltungsfläche dient einerseits als Besuchercafé, andererseits als Vortragsraum. Beide Flächen können zu einem großen Vortrags- und Veranstaltungsraum räumlich zusammenfasst werden. Hier können vielfältige Veranstaltungen stattfinden. In räumlich enger Verbindung mit dem Besuchercafé steht die Küche. Sie ist gemäß jüdischer Speisegesetze in getrennte Bereiche für fleischige und milchige Speisen unterteilt.

    Im Untergeschoss befindet sich die Mikwe mit einem Tauchbad. Die Mikwe wird aus rituellen Gründen mit Regenwasser gespeist. Außerdem liegen im Untergeschoss der Jugendraum, der Umkleidebereich für die Küche, Räume für die Haustechnik sowie ein Lagerraum. Weiterhin ist hier die zentrale Toilettenanlage und Garderobe der Synagoge. 

    Im ersten Obergeschoss befindet sich der Synagogenraum, der als Zentralraum angelegt ist. Der dreigeschossige Raum wird über ein Glasdach mit Zenitlicht versorgt. Zusätzlich bilden sieben Bogenfenster den optischen Rahmen für das religiöse Zentrum des Baus. Um die Bima, das Vorlesepult für die Thorarollen, gruppieren sich die festinstallierten Sitzbänke. An der Rückseite des Raumes befindet sich vor einer ornamental gestalteten Wand der Thoraschrein. Integriert in den Synagogenraum ist die Frauenempore, die über das zweite Obergeschoss erschlossen ist. Die Synagoge kann von maximal 199 Personen gleichzeitig genutzt werden (149 Personen im 1. Obergeschoss und 50 Personen auf der Frauenempore).

    Im zweiten und dritten Obergeschoss liegen neben der Frauenempore ein Aktivitätsraum mit integrierter Teeküche, die Bibliothek, der Musikraum, der Kunstraum sowie Büros.

    Im vierten Obergeschoss ist das Verwaltungszentrum angeordnet. Hier befinden sich weitere Büroräume und ein Besprechungsraum. Auf der Dachterrasse finden religiöse Veranstaltungen wie z. B. das Laubhüttenfest statt.

    Besonderheiten
    Das nicht genutzte Flachdach hat eine extensive Dachbegrünung, eine naturnah angelegte Vegetation mit minimalem Pflegebedarf, erhalten.

  • Beauftragte Firmen
    Haberland Architekten BDA Gebäudeplanung
    WTM Engineers Berlin GmbH Tragwerksplanung
    IFE-Ingenieurbüro für Elektroplanung GmbH Planung Technische Ausrüstung ELT
    Welterstherm GmbH Planung Technische Ausrüstung HLS
    Ingenieurbüro Hirsch GmbH Planung Freianlagen
    Dipl.-Ing. Peter Stanek Planung Brandschutz

    Haberland Architekten BDA Gebäudeplanung
    WTM Engineers Berlin GmbH Tragwerksplanung
    IFE-Ingenieurbüro für Elektroplanung GmbH Planung Technische Ausrüstung ELT
    Welterstherm GmbH Planung Technische Ausrüstung HLS
    Ingenieurbüro Hirsch GmbH Planung Freianlagen
    Dipl.-Ing. Peter Stanek Planung Brandschutz

Letzte Aktualisierung: 04.07.2024 um 10:50 Uhr
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