Neubau Forschungszentrum 3H der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg

Auf dem Campus der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg entstand als Ersatz und Erweiterung des bisherigen Lehrgebäudes 3B ein neues Forschungszentrum mit dem Namen 3H. Der geplante Neubau sollte sowohl eine Versuchshalle mit Laboren als auch Lehrräume und Büros unter einem Dach vereinen.

Das neue Gebäude vereint Teile der Lehrstühle der Fakultät 3 (Maschinenbau, Elektrotechnik und Energiesysteme) in einem Gebäude, die bislang im Lehrgebäude 3 und der Halle 3b untergebracht waren. Diese Bestandsgebäude aus den 1980er Jahren waren stark sanierungsbedürftig und konnten den aktuellen Raumbedarf nicht mehr decken.

Das neue Gebäude wurde an der Wegekreuzung der Campusachse Konrad-Wachsmann-Allee mit dem Siemens-Halske-Ring am schmalen Ende des länglichen Grünstreifens errichtet, der sich bis zum Audimax erstreckt. Der Neubau befindet sich somit an einer besonders exponierten Lage auf dem Campus. Entlang des öffentlichen Weges entstand ein L-förmiges drei- bzw. viergeschossiges Gebäude, das eine rückwärtig angeordnete Versuchshalle einrahmt. Die Gebäudefluchten orientieren sich an den benachbarten Gebäuden im Westen und Norden. Das neue Forschungszentrum 3 H gibt der Grünfreifläche bis zum Audimax einen städtebaulichen Rahmen. Das gesamte Gebäude ist als öffentliches Gebäude barrierefrei erschlossen.

Die Haupterschließung befindet sich an einer Gebäudeecke, markiert durch einen Einschnitt im Gebäudevolumen. Ein ebenerdiger, stufenloser Zugang führt barrierefrei in das Erdgeschoss, in dem sich Technikflächen, Sanitärräume, Lager und Umkleideräume befinden. Letztgenannte Räume weisen einen direkten Bezug zur Versuchshalle auf und sind in unmittelbarer Nähe zu dieser angeordnet. Die Versuchshalle im Erdgeschoss erhielt eine große, stützenfreie Fläche, die von einer Kranbahn überspannt wird. Auf einem Schienensystem variabel montierbare Sichtschutzwände zonieren die weitgehend flexibel gestaltbaren Arbeitsbereiche und Versuchsaufbauten. Ein Bodenkanalsystem ermöglicht die Entnahme benötigter Medien in einem engen Raster. Laborbereiche mit sensibler Technik und besonderen Anforderungen sind als separate, oben geschlossene Räume in die Versuchshalle eingestellt. Die größere Kugelstrahlanlage erhält ebenfalls einen abgetrennten Raum, der sich über die gesamte Hallenhöhe erstreckt. Über einem Teil der Labore ist innerhalb des Gebäudevolumens ein den Versuchshallenbereich versorgender Technikbereich untergebracht. Somit können technische Aufbauten auf dem Dach weitgehend vermieden werden. Sämtliche technische Versorgungseinrichtungen der Versuchshalle sind dieser in unmittelbarer räumlicher Nähe zugeordnet, um kurze Leitungswege zu ermöglichen.

Eine große Freitreppe mit zusätzlichen Sitzstufen leitet in das 1. Obergeschoss. Hier sind die öffentlichen Hauptfunktionen - der Seminarraum, Übungsraum und das CAD-Labor - angeordnet. Ein großzügiger Foyerbereich bietet durch Verglasungen und eine angeschlossene Galerie Einblicke in die Forschungsarbeit der Versuchshalle.

Im zweiten und dritten Obergeschoss sind vorwiegend die Büros der Lehrstühle mitsamt Teeküchen, Begegnungsbereichen und Kopierräumen untergebracht. Nichttragende Trennwände zwischen den Büroräumen ermöglichen perspektivisch eine Anpassung von Raumgrößen und –zuschnitten. Im zweiten Obergeschoss befindet sich ferner ein großer, teilbarer Besprechungsraum für 2 x 20 Personen. Im dritten Obergeschoss wurde ein PC-Pool für Forschung und Lehre angeordnet. Eine Dachterrasse ergänzt die nüchterne Funktionalität der Obergeschosse um eine soziale Komponente.