Herrichtung Nordtorgebäude und Orangerie am Neuen Palais Potsdam für das Abraham Geiger Kolleg
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Bauherr BLB im Auftrag des Landes Brandenburg Architekten Rüthnick Architekten Berlin Ort Am Neuen Palais 10, 14469 Potsdam Bauzeit 2017 bis 2021 Gesamtbaukosten 13,5 Millionen Euro Nutzung Räumlichkeiten für Lehre, Forschung und Verwaltung: Büroräume, Seminarräume, Küche, Nebenräume, Technikräume, Gebetsraum Planungsdaten Flächen Nordtorgebäude und westlicher Anbau:
- Nutzfläche: 678 Quadratmeter
- Nettogrundfläche: 1.354 Quadratmeter
- Bruttogrundfläche: 1.781 Quadratmeter
Flächen Orangerie:
- Nutzfläche: 345 m²
- Nettogrundfläche: 636 m²
- Bruttogrundfläche: 805 m²
Bauherr BLB im Auftrag des Landes Brandenburg Architekten Rüthnick Architekten Berlin Ort Am Neuen Palais 10, 14469 Potsdam Bauzeit 2017 bis 2021 Gesamtbaukosten 13,5 Millionen Euro Nutzung Räumlichkeiten für Lehre, Forschung und Verwaltung: Büroräume, Seminarräume, Küche, Nebenräume, Technikräume, Gebetsraum Planungsdaten Flächen Nordtorgebäude und westlicher Anbau:
- Nutzfläche: 678 Quadratmeter
- Nettogrundfläche: 1.354 Quadratmeter
- Bruttogrundfläche: 1.781 Quadratmeter
Flächen Orangerie:
- Nutzfläche: 345 m²
- Nettogrundfläche: 636 m²
- Bruttogrundfläche: 805 m²
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Das Nordtorgebäude ist eines von zwei Torhäusern aus dem Gesamtensemble des Neuen Palais in Potsdam, – dem mit Abstand größten Bauwerk im Auftrag Friedrich II. Sowohl das Süd- als auch das Nordtorgebäude waren in den vergangenen Jahrzehnten in einem denkwürdigen Zustand. Das Südtorgebäude wurde bereits 2013 fertiggestellt und bekam die Funktion eines Besuchergebäudes.
Seit 2021 erstrahlt nun auch das Nordtorgebäude im neuen Glanz. Es dient nun als Heimat für das Abraham Geiger Kolleg, ein Ausbildungsseminar für Rabbiner und Kantoren. In die angebaute Orangerie ist das Institut für Jüdische Theologie Potsdam eingezogen. Das Eigentum der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) wurde mit seinem westlichen Anbau und der Orangerie an die Universität Potsdam übergeben, die ein Teil der Räume an sein An-Institut, das Abraham-Geiger-Kolleg vermietet hat.
Alle Sanierungs- und Umnutzungsinvestitionen wurden vom Land Brandenburg getragen.
Beschreibung der Baumaßnahmen
Nordtorgebäude
Das Torgebäude ist eine rechteckige Grunddisposition, welches sich in einer Art Dreiflügeligkeit um einen Innenhof errichtet. Der Eingang wurde repräsentativ mit einer Arkadenstellung aus drei Bögen und Säulen gestaltet. Tiefe Fensterlaibungen und ein kräftig vorkragendes Sims fügen sich in die abwechslungsreiche skulpturale Formenvielfalt des späten Barocks.
Die größte Herausforderung stellte das in Einklangbringen der notwendigen baulichen Ertüchtigung und die benötigte technische Aufrüstung für die Nutzung mit den denkmalpflegerischen Vorgaben dar. So wurden die Fenster innen durch aufwendig eingepasste neue Fenster ergänzt, die alle Anforderungen an Wärmeschutz und Sicherheit erfüllen. Das gesamte Erdgeschoss erhielt einen neuen Bodenaufbau, indem historische Bodenbeläge gesichert und wiederverwendet wurden. Installationen erfolgten, soweit möglich auf Putz.
Weiter galt es, die kleinen An- und Umbauten im pittoresken und gepflasterten Hof zu bewahren. So blieben beispielsweise die historischen Türen zum Hof erhalten und wurden sicherheits- und wärmetechnisch aufgerüstet. Ein kubischer Brunnen aus Cortenstahl und ein Obstspalier wurden ergänzt.
Westlicher Anbau mit Synagoge
Die Innenwände des westlichen Anbaus wurden im Erd- und im Dachgeschoss komplett entfernt. Der Dachstuhl wurde gehalten und die Sparren erhielten eine Verstärkung.
Ein scheinbar kleiner Bauteil, ein ehemaliges Stallgebäude, wurde zur Synagoge umgebaut. Den Gebetsraum mit zwei Sitzreihen aus kubischen hellen Holzbänken ziert an der Schmalseite das Aluminium Relief „Der Kreislauf des Lebens“ von der südkoreanischen Künstlerin SEO (Seo Su-gyeong). Ihm gegenüber befindet sich ein weißer Schrein mit den Thorarollen. Das Zentrum des Raumes bildet die Bima aus hellen Lichtbeton mit schräggestellten hölzernem Lesepult.
Orangerie
Den betont zurückhaltenden Interventionen am Nordtorgebäude steht die tiefgreifende Neuinterpretation der Orangerie gegenüber. Eine neue Glasfassade mit hölzernem Sonnenschutz erinnert an die historische Nutzung als Pflanzenhaus. Sie bildet auch Raum für die Farbflächen der Arbeit „This is not a Thornbush“ der Künstlerin Eva Leitolf, deren Entwurf einen ausgeschriebenen „Kunst am Bau“-Wettbewerb gewann. Das dreigeschossige Institutsgebäude aus modernen Materialien wie Sichtbeton und Glas selbst erscheint als Haus-im-Haus-Konstruktion. Die meisten Büros und Seminare sind am lichten Zwischenraum zwischen Beton und Glasfassade ausgerichtet. Auf der Rückseite des Hauses führen Treppen in die oberen Geschosse.
Das Nordtorgebäude ist eines von zwei Torhäusern aus dem Gesamtensemble des Neuen Palais in Potsdam, – dem mit Abstand größten Bauwerk im Auftrag Friedrich II. Sowohl das Süd- als auch das Nordtorgebäude waren in den vergangenen Jahrzehnten in einem denkwürdigen Zustand. Das Südtorgebäude wurde bereits 2013 fertiggestellt und bekam die Funktion eines Besuchergebäudes.
Seit 2021 erstrahlt nun auch das Nordtorgebäude im neuen Glanz. Es dient nun als Heimat für das Abraham Geiger Kolleg, ein Ausbildungsseminar für Rabbiner und Kantoren. In die angebaute Orangerie ist das Institut für Jüdische Theologie Potsdam eingezogen. Das Eigentum der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) wurde mit seinem westlichen Anbau und der Orangerie an die Universität Potsdam übergeben, die ein Teil der Räume an sein An-Institut, das Abraham-Geiger-Kolleg vermietet hat.
Alle Sanierungs- und Umnutzungsinvestitionen wurden vom Land Brandenburg getragen.
Beschreibung der Baumaßnahmen
Nordtorgebäude
Das Torgebäude ist eine rechteckige Grunddisposition, welches sich in einer Art Dreiflügeligkeit um einen Innenhof errichtet. Der Eingang wurde repräsentativ mit einer Arkadenstellung aus drei Bögen und Säulen gestaltet. Tiefe Fensterlaibungen und ein kräftig vorkragendes Sims fügen sich in die abwechslungsreiche skulpturale Formenvielfalt des späten Barocks.
Die größte Herausforderung stellte das in Einklangbringen der notwendigen baulichen Ertüchtigung und die benötigte technische Aufrüstung für die Nutzung mit den denkmalpflegerischen Vorgaben dar. So wurden die Fenster innen durch aufwendig eingepasste neue Fenster ergänzt, die alle Anforderungen an Wärmeschutz und Sicherheit erfüllen. Das gesamte Erdgeschoss erhielt einen neuen Bodenaufbau, indem historische Bodenbeläge gesichert und wiederverwendet wurden. Installationen erfolgten, soweit möglich auf Putz.
Weiter galt es, die kleinen An- und Umbauten im pittoresken und gepflasterten Hof zu bewahren. So blieben beispielsweise die historischen Türen zum Hof erhalten und wurden sicherheits- und wärmetechnisch aufgerüstet. Ein kubischer Brunnen aus Cortenstahl und ein Obstspalier wurden ergänzt.
Westlicher Anbau mit Synagoge
Die Innenwände des westlichen Anbaus wurden im Erd- und im Dachgeschoss komplett entfernt. Der Dachstuhl wurde gehalten und die Sparren erhielten eine Verstärkung.
Ein scheinbar kleiner Bauteil, ein ehemaliges Stallgebäude, wurde zur Synagoge umgebaut. Den Gebetsraum mit zwei Sitzreihen aus kubischen hellen Holzbänken ziert an der Schmalseite das Aluminium Relief „Der Kreislauf des Lebens“ von der südkoreanischen Künstlerin SEO (Seo Su-gyeong). Ihm gegenüber befindet sich ein weißer Schrein mit den Thorarollen. Das Zentrum des Raumes bildet die Bima aus hellen Lichtbeton mit schräggestellten hölzernem Lesepult.
Orangerie
Den betont zurückhaltenden Interventionen am Nordtorgebäude steht die tiefgreifende Neuinterpretation der Orangerie gegenüber. Eine neue Glasfassade mit hölzernem Sonnenschutz erinnert an die historische Nutzung als Pflanzenhaus. Sie bildet auch Raum für die Farbflächen der Arbeit „This is not a Thornbush“ der Künstlerin Eva Leitolf, deren Entwurf einen ausgeschriebenen „Kunst am Bau“-Wettbewerb gewann. Das dreigeschossige Institutsgebäude aus modernen Materialien wie Sichtbeton und Glas selbst erscheint als Haus-im-Haus-Konstruktion. Die meisten Büros und Seminare sind am lichten Zwischenraum zwischen Beton und Glasfassade ausgerichtet. Auf der Rückseite des Hauses führen Treppen in die oberen Geschosse.
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Spark Award GOLD
Der Design- und Architekturpreis wurde 2021 an Rüthnick Architekten für das Europäische Zentrum für Jüdische Gelehrsamkeit vergeben.
Zum Spark Award
Der Award wurde 2021 zum 15. Mal vergeben. Den Initiatoren geht es darum, exzellente Projekte zu würdigen und darauf aufmerksam zu machen. Den Vorsitz der Spark Award Jury hatte der britische Designer Mike Nuttall inne. Weitere Jurymitglieder waren z.B. Prof. Ricardo Gomes (Universität San Francisco), Ellen Lou (SOM, San Francisco), Prof. Jisan An (Universität Gyeongsan, Südkorea) und der Architekt Amos Goldreich (London). Wegen der weltweiten Einschränkungen wurde der Juryprozess neu organisiert. Die Bewertung und Abstimmung der eingereichten Arbeiten wurde digital in Echtzeit über mehrere Tage übertragen. Das erforderte einen großen Einsatz der Jury über viele Zeitzonen hinweg.
Mehr Informationen zum Spark Award finden Sie auf der Website www.sparkawards.com.
Spark Award GOLD
Der Design- und Architekturpreis wurde 2021 an Rüthnick Architekten für das Europäische Zentrum für Jüdische Gelehrsamkeit vergeben.
Zum Spark Award
Der Award wurde 2021 zum 15. Mal vergeben. Den Initiatoren geht es darum, exzellente Projekte zu würdigen und darauf aufmerksam zu machen. Den Vorsitz der Spark Award Jury hatte der britische Designer Mike Nuttall inne. Weitere Jurymitglieder waren z.B. Prof. Ricardo Gomes (Universität San Francisco), Ellen Lou (SOM, San Francisco), Prof. Jisan An (Universität Gyeongsan, Südkorea) und der Architekt Amos Goldreich (London). Wegen der weltweiten Einschränkungen wurde der Juryprozess neu organisiert. Die Bewertung und Abstimmung der eingereichten Arbeiten wurde digital in Echtzeit über mehrere Tage übertragen. Das erforderte einen großen Einsatz der Jury über viele Zeitzonen hinweg.
Mehr Informationen zum Spark Award finden Sie auf der Website www.sparkawards.com.